MB Automatik (722.3) Reparatur Rückwärtsgang (Kupplung B3) (By Schocky from PFF board)
Die hier beschriebene Reparatur habe ich bei meinem GTS durchgeführt, die
Anleitung ist aber für alle 4-Gang Automatiken gültig. Der Aufbau der 3-Gang
Automaten ist im Prinzip ähnlich, aber die Bauteile im inneren sind leicht
unterschiedlich. Der Rückwärtsgang wird aber bei den 3-Gang Automaten durch ein
Bremsband (B3) aktiviert. Wo man Parallelitäten sehen kann ist bei der
Primärpumpe, oder wie man diese abdichtet.
Leider ist daher diese Anleitung, wenn es um den Austausch von Kupplungen und
Bremsbändern geht, nur für die MB 722.3 anwendbar.
Fehlerdiagnose oder Fehlerbild
Die Automatikgetriebe in unseren 928 sind alle von Mercedes Benz hergestellt und
sehr robust (bei regelmäßiger Wartung). Das was zuerst nicht mehr funktioniert
ist (fast immer) der Rückwärtsgang. Man merkt es meistens immer an verschiedenen
Dingen: wird der Rückwärtsgang eingelegt, dann dauert es immer länger bis
Kraftschluß vorhanden ist. Man bemerkt einen wahrnehmbaren, zeitlichen
Unterschied wenn von „N“ auf „D“ oder „N“ auf „R“ geschaltet wird.
Auch ist ein zischendes Geräusch hörbar wenn „R“ angewählt wird. Das liegt an
einer teilweisen defekten Innenmanschette des Kolbens B3. Dieser muss aufgrund
der verschlissenen B3 Innenlamellen immer weiter ausfahren. Bis zu dem Punkt wo
die Manschette die überarbeitete Oberfläche verlässt. Es kommt dann zu Rissen an
der Dichtungslippe der Manschette und diese dichtet nicht mehr 100% ab.
Der andere Indikator ist ein leicht „schleifendes“ oder „ratterndes“ Geräusch
beim Rückwärtsfahren. Hier schleift dann der Kolben B3 an das Aussengehäuse der
Kupplung K1 und hinterlässt im Inneren Schleifspuren. Nicht verwechseln mit dem
normalen Geräusch das der Rückwärtsgang durch die hohe Übersetzung produziert,
das ist normal. Wenn Zweifel bestehen, dann ein Vergleichsfahrzeug anhören. Muss
noch nicht einmal ein 928 sein, jeder Mercedes mit einer 722.3 Automatik tut es
genauso.
Mit einem Rückwärtsgang der Geräusche macht sollte man nicht zu lange fahren (auch
wenn in der Diagnoseanleitung etwas anderes steht). Der Kolben kann so weit
ausfahren, dass dieser Schaden nimmt. Auch macht sich Metallabrieb im
Ölkreislauf (Aluminiumabrieb des Kolbens B3) der Automatik nicht wirklich gut.
Geplante Vorgehensweise (ideales Winterprojekt, da man viel Zeit benötigt);
Austausch der Innenlamellen (Reibbeläge) B3 und Vermessung des Abstandes zum
Kolben B3. Prüfung der Kupplung K1 (Verschleiss der Innenlamellen). Erneuerung
aller O-Ringe (Deckel der Kolben und diverser anderer Bauteile), Erneuerung der
Manschetten des Kolbens B3 und komplette Abdichtung der Primärpumpe.
Vorbereitung
Fahrzeug komplett ausreichend hoch aufbocken, oder (noch besser) eine Hebebühne
verwenden.
Um an die Automatik zu kommen müssen vorher folgende Komponenten ausgebaut
werden. Schalldämpferanlage: Mittelschalldämpfer und Endschalldämpfer sind
ausreichend. Hitzeschutzbleche ebenfalls entfernen. Katalysatoren können im
Fahrzeug verbleiben.
Hinterachse muss ebenfalls komplett ausgebaut werden. Klingt kompliziert, ist es
aber nicht.
Bevor man sich allerdings daran macht muss aber das Getriebe UNBEDINGT hinten am
Stabi mit einer Kette gesichert werden! (Foto)
Handbremsseil am Handbremshebel lösen und aushängen, Stossdämpferverschraubung
an der Karosserie oben lösen (aus dem Kofferraum), Spurexzenter lösen und
komplett entfernen (vorher die Position der Exzenter mit etwas Farbe markieren).
Bremssattel abschrauben (Leitungen bleiben angeschlossen) und an etwas Draht
aufhängen. Bremsverschleissanzeigerkabel aus den Clips an der HA lösen und den
Stecker aus der geöffneten, runden Halterung ziehen. Steckverbinder für ABS, RDK
und Bremsverschleissanzeige im Kofferraum lösen (Ersatzradmulde), Masseleitung
ebenfalls abschrauben und dann anschließend mit dem Gehäuse nach Außen drücken.
Antriebswellen auf beiden Seiten abschrauben.
Verschraubungen der Getriebeaufhängung lösen. Stabilisatorkoppelstange lösen. Es
sind jetzt noch sechs weitere Verschraubungen der HA mit der Karosserie
vorhanden. Hinterachse jetzt in der Mitte unter dem Querträger abfangen,
Schrauben entfernen und nach unten vorsichtig ablassen.
Automatikausbau
ATF komplett ablassen (Ölwanne und Wandler) und Ölleitungen lösen. Geeigneten
Getriebewagenheber unter die Ölwanne ansetzen. Bowdenkabel für den Steuerdruck
am Motor aushängen und anschließend an der Automatik ebenfalls aushängen.
Stecker am Schutzschalter abschrauben und auch den Stecker am
Kickdownmagnetschalter entfernen. Schlauch am Vakuummodulator abziehen. Seilzug
am Wahlhebel der Fahrstufen an der Automatik aushängenund Verschraubung an der
Automatik lösen (2x Inbus). Nehmerzylinder am Antrieb (PSD) abschrauben mit
allen dazugehörigen Halterungen für die Leitung. Getriebe mit einem geeigneten
Getriebeheber absenken. Klemmschraube der hinteren Transaxelwellenklemmung lösen
und entfernen. Die vier Schrauben des Transaxelrohrs an der Getriebeglocke
entfernen. Die Oberen sind ein wenig widerspenstig, weil schlecht erreichbar.
Oben an der Glocke befindet sich noch eine kleine Befestigungsschraube für das
Rohr des Fahrstufenwahlhebels, ebenfalls entfernen. Getriebe kann dann
vorsichtig nach hinten geschoben werden bis die Verzahnung der Transaxelwelle
freikommt.
Jetzt kann das Getriebe komplett als Einheit abgesenkt werden.
Bremssattel abnehmen und hängen
Bremssattel
Getriebe an Stabi
HA ausgebaut
Aufsatz Wagenheber
Hydraulikkran
Balancierer
Balancierer
Wagenheber mit Getriebeadapter
Reparatur der Automatik
Getriebe aufgebockt
Getriebe aufgebockt
Vakuummodulator & Fahrstufe
Fahrstufe demontiert
B1 & B2 gereinigt
B2 gereinigt
B1 gereinigt
Automatik vorne Detail
Automatik vorne Detail
Wandler entfernen 19 mm Stecknuss
Wandler & Flexplate demontiert
Primärpumpe
Primarpumpe
Kolben B3
Kolben B3 Schleifspuren
K1
Bremband B1
Bremsband B1
Reibbelag B3
Reibbelag B3 entfernen (Innenlammelle)
Aussenlammelle B3 entfernen
Aussenlammelle B3 entfernen
B3 entfernt
B3 entfernt
B1 Kolben & Überlastungsschutzschalter
B3 Paket
B3 Paket Seitenansicht
Abdichtung der restlichen Komponenten
O-Ring entfernen und ersetzen. Ich schmiere die Oberfläche des O-Rings immer mit
etwas Vaseline ein, so bleibt dieser in Position und der Deckel gleitet besser
in die Passung. Deckel gerade wieder einsetzen und mit Sprengring gegen
herausfallen sichern. Ich habe dazu auch wieder die Schraubzwinge verwendet,
macht die Sache einfacher.
WICHTIG!!! Sicherstellen, dass der Deckel überall gleichmäßig gegen den
Sicherungsring drückt! Hier ist die Spitzzange wieder sehr hilfreich. Den Deckel
rundherum mit dieser in Position ziehen damit dieser plan am Sicherungsring
anliegt. Sitzt der Deckel leicht schräg oder ist verkantet, dann passiert nichts
(Funktion des Kolbens B2). Aber es kann dazu kommen, dass es zu Undichtigkeiten
kommt. Die Kontaktoberfläche des O-Rings zum Deckel ist nicht sehr groß.
Deckel des Fliehkraftreglers
Im Prinzip identisch zum Deckel B2, nur man benötigt keine Schraubzwinge. Ist
nur eine Abdeckung. Sicherungsring entfernen, Deckel heraushebeln und O-Ring
dahinter ersetzen. Beim Einsetzen des Deckels ebenfalls den O-Ring mit etwas
Vaseline schmieren und darauf achten, dass der Deckel wieder bündig am
Sprengring anliegt.
Wellendichtring des Fahrstufenhebels
Hier ist es ein wenig umfangreicher, aber nicht schwieriger. Zunächst den Filter
entfernen, dazu die drei Kreuzschlitzschrauben herausdrehen. Außen den
Wahlhebelanschluss entfernen (unten mit einer M6 Schraube gehalten). Dann den
Schalter für die Fahrstufenanzeige entfernen (2x M6). Jetzt geht es in das
Innenleben. Die Raste mit der die einzelnen Fahrstufen arretiert entfernen
(Schraube M6 mit 10 mm Stecknuss). Es kommt eine Inbusschraube zum Vorschein
(Foto) diese hält die Achse des Wahlhebels in einer Position fest. Diese
ebenfalls entfernen. Jetzt kann die Achse entfernt werden.
Alten Wellendichtring mit geeignetem Werkzeug entfernen und den neuen Dichtring
mit einer passenden Nuss bündig eintreiben. Kontaktoberfläche zur Wahlhebelachse
mit etwas ATF benetzen und das Ganze wieder zusammenbauen in umgekehrter
Reihenfolge.
Schraubzwinge Deckel Kolben B1
Schraubzwinge Deckel Kolben B1
Schraubzwinge Kolben B1 Gegenseite
Sicherungsring Deckel B1
Kolben B1 entfernt
Aufnahme Kolben B1
Führung Bremsband & Kolben B1
Deckel Kolben B2
Deckel Kolben B2
Deckel Kolben B2
Deckel Fliehkraftregler
Deckel Fliehkraftregler entfernt
Fliehkraftregler neuer O-ring
Filter & Schieberkasten
Raste Wahlhebel
Inbus Achse Wahlhebel
Wellendichtring Wahlhebelachse
Wahlhebel Einzelteile
Schutzschalter und Ventil
Überlastungsschutzschalter
Aufnahme Überlastungsschutzschalter
Schutzschalter Insert
Schutzschalter komplett
Vakuummodulater
Vakuummodulater
Vakuummodulater entfernt
Vakuummodulateraufnahmen gereinigt
Abdichtung der Primärpumpe und des Kolbens B3
Selbstbauwerkzeug Kolben B3 & Primärpumpe (75 mm PVC Rohr)
B3 Kolben Sicherungsring Presse
Sicherungsring B3
Sicherungsring B3 entfernen
Deckel Kolben B3 entfernt
Deckel Kolben B3 Spannfedern
Kolben Rückseite
Kolbenmanchette
Schrauben Primäirpumpe
Schrauben Primäirpumpe entfernt
Vorderseite Primäirpumpe
Rückseite Aufnahme Primiärpumpe
Primiärpumpe
Primiärpumpe reinigen
Wellendichtring Primiärpumpe Wandler
Wellendichtring Primiärpumpe Wandler
Primiärpumpe Wellendichtring neu (36mm Stecknuss)
Kolben B3 Innenmannschette defekt
Manschette Kolben B3
Manschette Kolben B3
Teflondichtungen Montagefett für Kupplung K1
Prüfung und ggf. Justierung des Spiels Kolben B3 zu Kupplung B3
Zunächst das Getriebe in die Senkrechte bringen (oder so weit wie möglich),
damit sich die Scheiben B3 „setzen“ können. Die Kupplungslamellen B3 nun wieder
nacheinander in der richtigen Reihenfolge in das Getriebegehäuse einsetzen. Die
schwarze Halteklammer die oben rechts im Gehäuse sitzt vorher auf die richtige
Einbauposition prüfen.
WICHTIG! Bevor die neuen Kupplungsinnenlamellen eingebaut werden, müssen diese
mindestens 1 Stunde in ATF gelegt werden! Nicht trocken einbauen!!! In den
meisten Fällen ist nach Austausch der
Innenlamellen mit den Reibbelägen alles wieder in bester Ordnung. Trotzdem ist
es wichtig das Spiel zu prüfen um die volle Funktionsfähigkeit des
Rückwärtsganges zu gewährleisten. Zunächst einen absolut geraden Vierkant mit
der richtigen Länge auf die Dichtoberfläche des Automatikgetriebes zum
Primärpumpengehäuse legen (Foto). Dann die vorhandene Tiefe zum Druckring der
Kupplung B3 messen (bei mir 9,64 cm). Dann mit demselben Vierkant den Abstand
des Kolbens B3 zur Dichtoberfläche des Primärkolbengehäuses (mit aufgelegter
Dichtung) messen (bei mir 9,4 cm). Wenn alles stimmt, dann sollte ein Spiel von
1,5 – 2 mm vorhanden sein. Bei mir waren es also 2,04 mm, ich habe es nicht
weiter korrigiert. Ist das Spiel definitiv größer als 2,1 mm, dann sind die
metallischen Außenlamellen der Kupplung B3 in verschiedenen stärken erhältlich
um das Spiel zu justieren.
Montage des Primärpumpengehäuses
Kontaktoberflächen und die dahinter verborgenen Vertiefungen gründlich fettfrei
reinigen. In diversen Handbüchern werden zunächst Führungsstifte in zwei
Gewindebohrungen des Automatikgehäuses eingebracht. Diese halten die Dichtung in
Position und dienen als Montageführungen. Da ich diese Stifte nicht zur
Verfügung hatte, habe ich mir einfach mit zwei 8 mm Gewindebohrern beholfen. Hat
einwandfrei funktioniert. Geht auch mit 8 mm Schrauben ohne Kopf als
Alternative.
WICHTIG! Die neue Dichtung trocken und OHNE Dichtungsmittel einsetzen. Die 8 mm
Schrauben wiederum sauber reinigen und mit etwa nicht härtender Dichtmasse
einsetzen. Anzugsdrehmoment 13 NM.
Montage des Drehmomentwandlers
Die Halteschrauben hinten am Wandler dazu nutzen Selbstbaugriffe (passende
Winkeleisen) zu montieren. Wellendichtring mit etwas ATF benetzen. Die Position
der zwei Antriebsnasen der Primärpumpe mit den zwei Schlitzen am Ende der
Wandlerwelle vergleichen und den Wandler vorsichtig einsetzen. Dieser gleitet
durch sein hohes Gewicht meistens ohne große Problem in Position. Wenn nicht,
hilft ein wenig leichtes Rütteln. Man kann am Wandler wenig verkehrt machen.
Sitzt dieser richtig dann ist dieser so weit eingefahren, dass man das vordere
Gehäuse mit dem Flexplate bequem montieren kann. Das Flexplate gleitet aber
immer noch kontaktlos ohne die Halteschrauben vor dem Wandler. Die sechs
Halteschrauben für den Wandler montieren und mit
46 NM festziehen. Vorher die Köpfe der Wandlerschrauben in die Stecknuss mit
etwas Fett „einkleben“. Sie fallen gerne aus der Nuss heraus und landen dann im
vorderen Teil des Automatikgehäuses.
Endmontage
Damit ist die eigentliche Überholung des Rückwärtsganges und die Abdichtung der
Automatik abgeschlossen. Natürlich wird ein neuer ATF-Filter montiert und eine
neue Ölwannendichtung verwendet. In diversen MB-Foren ist viel über die 722.3
Automatik geschrieben worden und es gibt dort viele gute Tipps und Hinweise. Ich
habe in die Ölwanne noch einen Magneten von MB neben die Ablassschraube gelegt.
Dieser ist beim freundlichen MB-Händler für ca. € 15 zu haben. Metallabrieb wird
so effektiv aus dem ATF-Kreislauf entfernt. Da unsere Automatiken so etwas von
Werk aus nicht haben und MB-Foren darauf Hinweise geben habe ich den Magneten
eingebaut. Schaden kann dieser sicherlich nicht (ET.-Nr.: MA1693710003)!
Der Rest ist „disassembly in reverse order“. Automatik wieder in das Auto heben
und die Transaxelwelle wieder verbinden. Anschlüsse alle wieder mit der
Automatik verbinden. Bei den ATF-Ölleitungen mache ich immer etwas Loctite 574
auf die gereinigten Dichtungsoberflächen der Hohlschrauben. So werden kleine
mögliche Leckagen gut verhindert. Das Steuerdruckkabel ebenfalls wieder mit der
kleinen Stange an der Automatik verbinden (neuen O-Ring auf das runde
Plastikgehäuse aufsetzen und mit etwas ATF benetzen). Automatik möglichst hoch
in die Karosserie heben und wieder mit der Kette wie gehabt am Stabi sichern. So
bleibt alles am Platz für den Wiedereinbau der Hinterachse und man kann den
Getriebewagenheber entfernen.
Motorstart und Probefahrt
Die leere Ölwanne mit ATF befüllen, es gehen zunächst ca. 2,5 bis 3 Liter
hinein. Sobald der Motor gestartet wird, zügig ATF nachfüllen. Ist der
Ausgleichbehälter auf „Max“, dann wird es ernst und man legt bei voll
angezogener Handbremse die einzelnen Fahrstufen ein. Das bisher eingefüllte
ATF-Volumen reicht aber noch nicht aus Kraftschluss herzustellen.
Ausgleichbehälter wieder kontrollieren und zunächst mindestens ein Gesamtvolumen
von 7,3 Liter (ATF-Wechselmenge mit Filter und Ablassen des Drehmomentwandlers)
einfüllen. Fahrstufen wieder einlegen, man sollte schon etwas Kraftschluss
spüren. ATF wieder kontrollieren und ggf. Bis zur „Min“ Markierung KALT
auffüllen. Getriebe auf Leckagen prüfen und wenn alles OK ist, dann Auto
absenken und Probefahrt unternehmen. Nicht wundern wenn das Auto zunächst nach
vorne rollt, aber rückwärts sich weigert loszurollen. Das benötigte Volumen um
Kolben B3 in Position zu bewegen ist recht groß und muss erst erreicht werden.
Ich musste bei meinem GTS einmal die Motordrehzahl ein wenig erhöhen (bei
getretener Bremse), es wird einmal einen kurzen Ruck geben und ab dann ist alles
wieder normal.
Während der Probefahrt alle Fahrstufen durchschalten, auch im ersten Gang
anfahren und die Motorbremse prüfen. Ist alles in Ordnung und das Getriebe ist
auf Betriebstemperatur, dann nochmals den ATF-Füllstand korrigieren. Ich nutze
dazu bequem den Befüllanschluss der sich auf der Beifahrerseite an der
ATF-Leitung befindet.
Nicht vergessen: hat sich das Fahrwerk wieder „gesetzt“ nach ein paar
Kilometern, eine Achsvermessung durchführen (oder durchführen lassen).
Resümee
Die Revision des Rückwärtsganges liegt definitiv in den Möglichkeiten eines
versierten Hobbyschraubers. Das Problem liegt in den Komponenten die ausgebaut
werden müssen und an der Möglichkeit die doch sehr schwere Automatik zur
Revision richtig zu positionieren. Nicht jeder hat einen Getriebeheber,
Motorkran, Balancierer, Presse usw.
Alle benötigten Teile sind bei MB erhältlich und günstiger als im PZ. Inklusive
der Innenlamellen B3 habe ich ca. € 220 bezahlt, ein angemessener Preis für
Originalteile. Der Arbeitsaufwand ist dennoch enorm, ich habe die Stundenanzahl
nicht notiert, aber ich schätze diese auf ca. 30-40 Stunden. Ist es bei dieser
Laufleistung (236.000 km) empfehlenswert „nur“ den defekten Rückwärtsgang zu
revidieren? Meiner Meinung nach ein klares „JA“, insbesondere wenn der Rest im
Inneren keinen messbaren Verschleiß aufweist.
Info aus den MB-Foren: die Beschaffenheit der Kupplungsbeläge B3 wurde von MB
geändert, es kann zu einem starken Ruck kommen wenn der Rückwärtsgang eingelegt
wird. Ist bei meinem GTS nicht so, man merkt nur einen leichten Unterschied wenn
man den Rückwärtsgang abwählt. Falls es der Fall sein sollte dann gibt es ein
Reduzierventil das dieses Problem behebt. Dieses ist angeblich aber von MB nicht
mehr lieferbar. Greg Brown in Kalifornien fertigt diese aber nach.
Tiefe B3 messen
Tiefe B3 messen
Spiel A
Montage Wellenteflondichtung
Pin Schutzschalter an Bremsband B1
B1 fertig montiert
Alignment pins
Alignment pins
Alignment pins Primäirpumpe
Ölwannenmagnet
Ölwannenmagnet close up