ich überlege gerade, welches öl ich
in den 951-rennwagen füllen sollte.
das es ein castrol 10W-60 sein sollte, ist eigentlich so gut wie entschieden...
aber nun gibt es ja neben dem "RS" auch ein "TWS" (mit spezieller freigabe für
M3/5 u. Z8).
das TWS scheint nicht offiziell im handel und für den endkunden bestimmt zu sein...
auf der castrol-hp wird es mit keiner silbe erwähnt.
es hat ein deutlich höheres druckaufnahmevermögen (17.800 kg/cm² gegenüber 6.800
kg/cm² beim RS)... interessante infos dazu hier:
Zitat: Das richtige Öl
Jeder weiss: je dünner das Öl, desto weniger Reibung, Verbrauch, Verschleiss,
besserer für den Motor beim Kaltstart. Wie sieht es in der Praxis aus? Dazu
erstmal ein paar Zahlen: bei einem 5W-40-Öl gibt die erste Zahl 5 die Viskosität
(je kleiner, desto dünnflüssiger) bei einer bestimmten Temparatur (kalt) an, die
Zahl 40 die Viskosität bei höheren Betriebstemperaturen. Ist diese Zahl hoch,
reisst der Schmierfilm auch bei hohen Temperaturen nicht ab. Das allein reicht
vielen schon als Grund, in ihren alten 520i M20 ein 0W-30 zu füllen. Aber genau
das ist ein fataler Fehler, der die Lebensdauer des Motors drastisch herabsetzt.
Warum? Dünneres Öl heisst doch
weniger Verschleiss = längere Lebensdauer? Nicht ganz. Sowohl der M20 als auch
der M30 gehen von der Konstruktion her in die frühen 70er Jahre zurück. Damals
gab es nichtmal
ein 10W-40, das wurde z.B. beim Nockenwellenlagerspiel berücksichtigt, es ist im
Vergleich zu heutigen modernen Motoren relativ gross. Kommt nun so ein dünnes Öl
zum Einsatz, hat die Nockenwelle in ihren Lagern tatsächlich mehr Spiel, sie
fängt an zu Schwingen, woher zu 95% auch die gefürchteten Kopfrisse am M20
kommen (der M20-Kopf reisst fast immer zwischen dem 6. und 7. Nockenwellenlager),
und nicht etwa durch Überhitzung wie die meisten annehmen.
Aber warum? Ein 0W-40 ist doch im
warmen Zustand genauso dünn wie ein 15W-40? Das sind leider nur Werte, die im
Labor erreicht werden. In der Praxis sieht die Sache anders aus, da dünne Öle
wie das 0W-40 generell dazu neigen Schwarzschlamm (verbranntes Öl) zu bilden und
unverbrannten Kraftstoff aufzunehmen. Das
passiert bei jedem Kaltstart und bei Fahrten mit niedrigen Drehzahlen, z.B. in
der Stadt. Manch einer freut sich über den scheinbar nicht vorhandenen
Ölverbrauch seines Motors, bestätigt ein Blick auf den Ölpeilstab doch die
gleichbleibende Ölmenge schon seit 10.000 km. Wer den Motor aber anschliessend
einmal mit Vollgas über die Autobahn treibt, wird schon nach 50 km oder weniger
sehen, dass beispielsweise 1
Liter Öl fehlt. Dabei fehlt es nicht wirklich, durch die hohe Leistung des
Motors ist nur der Kraftstoffanteil im Öl verdunstet, der Ölstand war also "verfälscht"
durch Kraftstoffverdünnung. Das wäre weiter nicht zu tragisch, nur hat ein 5W-40
mit einem nichtmal allzugrossen Anteil an Kraftstoff nur noch die
Spezifikationen eines 5W-30, sprich der Schmierfilm reisst leichter ab, das Öl
hält grösseren Belastungen nicht mehr stand. Daher passiert es auch immer wieder
(meist zu Beginn der Urlaubszeit), dass nach ein paar Kilometern auf der
Autobahn der Motor den Löffel abgibt, wenn er vorher lange nur in der Stadt
gefahren wurde.
Als weiteres Argument für die
sogenannten dünnen "Wasseröle" werden gerne die besseren Kaltstarteigenschaften
genannt. Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Zwar wird ein 0W-Öl tatsächlich
schneller an die benötigten Stellen gepumpt, aber manch dickeren Öle (wie z.B.
das Motul 300V Le Mans 15W-60) "kleben" immernoch da, wo das 0W erstmal
hingepumpt werden muss (das dauert je nach Motor immerhin zwischen 200 und 300
Umdrehungen). Desweiteren nehmen dickere Öle weniger Kraftstoff auf als
dünnere.
Wer sich jetzt fragt, warum z.B. VW
für einige Modelle 0W-30 vorgeschrieben hat, das hat eine schon fast traurige
Begründung: das 0W-30 kann länger im Motor bleiben, da es mehr Dreck aufnehmen
kann -
z.B. Verbrennungsrückstände, aber eben auch Kraftstoff. Dickeres Öl hat diese
Eigenschaft meist nicht, deshalb sollte es eben auch nach ca. 10.000 km
gewechselt werden. Der 0W-Kunde freut sich die langen
Serviceintervalle von nur noch 30.000 km sowie den um 0.2 Liter/100 km gesenkten
Verbrauch, mit denen man in Hochglanzprospekten prima werben kann. Was dann aus
der Ölwanne rauskommt, erfüllt meist nichtmal mehr 0W-20-Anforderungen:
vollgesogen mit Dreck und kein nennenswertes Druckaufnahmevermögen mehr (dazu
später mehr), die Moleküle jedes Öls werden im Motor regelrecht zerhackt, wie
das dann nach diesen 30.000 km aussieht, kann sich jeder selbst ausmalen.
Der Trend geht scheinbar wie bei
den Getrieben zu einer Lebensdauer-Ölfüllung. Ich erinnere mich an einen Beitrag
im Forum, wo sich ein User in der Schweiz das neue Castrol 0W-20 hat einfüllen
lassen, er freute sich über die 0.3 sec schnellere Beschleunigung von 0-100
km/h, fragte aber woher das "Schlagen" aus dem Motorblock wohl komme. Hier
dürfte jeder eine Gänsehaut bekommen, der sich den vorherigen Beitrag über die
Pleuellager durchgelesen hat. Von Öl darf man da eigentlich schon gar nicht mehr
sprechen. Wer den
Umweltaspekt bringt ("mit 0W-40 verbraucht der Motor aber 0.2l weniger Benzin" ,
der sollte sich mal ausrechnen was umweltschädlicher ist: ein um 0.2l auf 100km
höherer Benzinverbrauch oder ein neu produzierter AT-Motor.
Das Druckaufnahmevermögen eines Öls gibt übrigens die Belastungfähigkeit an, bis
der Schmierfilm reisst. Hier einige Beispielwerte:
MOTUL 4100 Turbolight SAE 10W-40 4.200
kg/cm²
MOTUL 4100 Power
SAE 15W-50 4.800 kg/cm²
MOTUL 6100 Synergie SAE 5W-40
5.200 kg/cm²
Castrol Formula RS
SAE 10W-60 6.800 kg/cm²
Castrol TWS Motorsport SAE 10W-60
17.800 kg/cm²
MOTUL 300V Le Mans SAE 15W-60
22.000 kg/cm²
Hier nun bewährte Ölempfehlungen für die E34-Motoren: M20 und M30:
ganzjährig 15W-40 Qualitätsöl oder Motul 300V Le Mans 15W-60 M40, M43, M50 und
M60: bei eher gelassener Fahrweise reicht normales 10W-40 Leichtlauföl, z.B. von
Liqui Moly, Motul, Fina oder Veedol. Bei schwerem
Gasfuss und vielen Vollgasanteilen: Castrol TWS 10W-60, Motul 300V Competition
15W-50 oder Motul 300V Le Mans 15W-60 S38: Castrol TWS 10W-60 oder Motul 300V Le
Mans 15W-60 Auch hier sei wieder gesagt: wer
das hier alles für Blödsinn hält, soll sein 0W-30 weiterfahren, mit dem der
Motor ja schon seit über 50.000 km gefahren ist und noch nie Probleme gemacht
hat. Ein Raucher merkt die Spätschäden davon auch nicht
gleich wenn er 40 Jahre alt ist. Ich werde meinen nächsten Ölwechsel jedenfalls
wieder mit Motul 15W-60 machen, was andere machen ist nicht meine Sache.
Kai525i@e34.de